In der heutigen digitalen Zeit verbringen wir immer mehr Zeit vor Bildschirmen – sei es am Computer, Smartphone, Tablet oder Fernseher. Diese Geräte strahlen blaues Licht aus, das zwar ein natürlicher Bestandteil des Tageslichts ist, abends jedoch unseren Schlaf negativ beeinflussen und unsere Augen belasten kann. Genau hier kommen Blaulichtfilter-Brillen ins Spiel, die zunehmend an Beliebtheit gewinnen, um diese Effekte zu minimieren. Doch wie nutzt man sie effektiv?
Was sind Blaulichtfilter-Brillen und wie funktionieren sie?
Blaulichtfilter-Brillen sind speziell dafür entwickelt worden, einen Teil des blauen Lichtspektrums zu filtern oder zu blockieren – jenes Licht, das digitale Bildschirme und manche LED-Leuchten aussenden. Ihre Gläser sind oft leicht gelblich oder orange getönt, was durch spezielle Beschichtungen oder Materialien ermöglicht wird, die blaues Licht absorbieren.
Der Hauptmechanismus besteht darin, die Belastung durch blaues Licht – insbesondere abends – zu reduzieren. Blaues Licht hemmt die Produktion von Melatonin, dem Hormon, das unseren Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert. Durch die Reduktion der Blaulichtaufnahme kann der Körper Melatonin auf natürliche Weise produzieren, was zu einem leichteren Einschlafen und einem besseren Schlaf führt. Darüber hinaus helfen die Brillen, Symptome der digitalen Augenbelastung wie trockene Augen, verschwommenes Sehen oder Kopfschmerzen zu lindern.
Wann und wie sollte man Blaulichtfilter-Brillen verwenden?
Ein effektiver Einsatz erfordert, dass man weiß, wann der Schutz am meisten bringt:
Abends (2–3 Stunden vor dem Schlafengehen):
Dies ist die wichtigste Zeit, um eine Brille mit starkem Blaulichtfilter zu tragen. Wer abends noch fern sieht oder mit Smartphone oder Laptop arbeitet, sollte spätestens zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen zur Brille greifen. Das unterstützt die natürliche Melatoninproduktion und bereitet den Körper auf den Schlaf vor.
Bei längerer Bildschirmarbeit tagsüber:
Wenn dein Beruf viele Stunden vor dem Bildschirm erfordert, kann es sinnvoll sein, auch tagsüber eine Brille zu tragen. Zwar ist blaues Tageslicht wichtig für die Wachsamkeit, aber eine übermäßige und dauerhafte Belastung durch digitale Quellen kann zu Augenermüdung führen. In dem Fall sind Gläser mit einem schwächeren Filter besser geeignet, um die Konzentration tagsüber nicht negativ zu beeinflussen.
Bei Nutzung elektronischer Geräte im Dunkeln:
Wenn du nachts aufwachst und aufs Handy schaust, um z. B. die Uhrzeit zu prüfen, solltest du idealerweise deine Brille aufsetzen. Schon kurze Blaulicht-Exposition im Dunkeln kann deinen Schlafrhythmus stören.
Für Gamer:
Wer abends viel Zeit mit Videospielen verbringt, kann durch Blaulichtfilter-Brillen die Augen deutlich entlasten und gleichzeitig den Schlaf danach verbessern.
Tipps für maximale Wirkung:
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Wähle den richtigen Typ:
Es gibt verschiedene Filterstärken. Für den Abend eignen sich Brillen mit orangenen Gläsern, die fast 100 % des blauen Lichts blockieren. Für den Tag sind klare oder leicht gelbe Gläser besser geeignet, da sie nur einen Teil des Lichts filtern. -
Ergänze mit digitaler Hygiene:
Brillen sind ein wirksames Hilfsmittel, ersetzen aber keine gesunden Gewohnheiten. Begrenze deine Bildschirmzeit, mach regelmäßig Pausen (20-20-20-Regel: alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf ein Objekt in 6 m Entfernung schauen) und achte auf eine gute Beleuchtung. -
Nutze den Nachtmodus deiner Geräte:
Viele moderne Geräte bieten einen Nachtmodus oder Blaulichtfilter, der die Bildschirmfarben abends wärmer erscheinen lässt. In Kombination mit Brillen verstärkt sich der Schutz. -
Halte deine Gläser sauber:
Schmutz und Schlieren können die Filterwirkung beeinträchtigen und das Sehen zusätzlich anstrengend machen.
Blaulichtfilter-Brillen sind ein wertvolles Hilfsmittel im Kampf gegen die negativen Effekte unserer Bildschirmwelt auf Schlaf und Augen. Mit der richtigen Wahl und konsequenter Anwendung – vor allem abends – kannst du die Schlafqualität verbessern, Augenbelastung reduzieren und dein allgemeines Wohlbefinden fördern. Denk aber daran: Sie sind nur ein Teil einer umfassenden Strategie für digitale Gesundheit – mit weniger Bildschirmzeit und regelmäßigen Pausen als wichtigen Ergänzungen.